Die Betriebsstrukturen in der Legehennenhaltung variieren sehr stark, je nachdem wie die Eiervermarktung gestaltet wird gibt es sowohl sehr große, als auch sehr kleine Betriebe.

Grundsätzlich wird in Deutschland in vier Haltungsformen bei Legehennen unterschieden, welche durch die erste Ziffer auf dem Eiercode ersichtlich ist:

0 = Ökologische Haltung
1 = Freilandhaltung
2 = Bodenhaltung
3 = Kleingruppenhaltung

Die Kleingruppenhaltung ist der Nachfolger der früher verbreiteten Käfighaltung und ist in Deutschland kaum mehr anzutreffen.

Der größte Anteil der in Deutschland produzierten Eier stammt aus der Bodenhaltung (über 60 %) bei einem Selbstversorgungsgrad von ca. 70 %.
Die Stallsysteme im Stall selbst unterscheiden sich bei den Haltungsformen 0-2 im Grunde nicht wesentlich.
Allen dreien ist gemeinsam, dass Futterstellen, Tränken, Sitzstangen und Legenester sich im Stall befinden. Die Zusammensetzung der einzelnen Komponenten zu einer Voliere variiert bei den verschiedenen Herstellern. Diese Voliere bietet den Hühnern die Möglichkeit, sich auf unterschiedlichen Ebenen zu bewegen. Sie bietet Fress- und Tränkebereiche, Sitzstangen zum Ausruhen und Schlafen, Legenester zur Eiablage und Scharrbereiche zum Scharren und Picken. Meist befinden sich unter den verschiedenen Ebenen Kotbänder, damit der anfallende Kot aus dem Stall transportiert werden kann. Dies leistet einen bedeutenden Beitrag für das Stallklima. Der Innenbereich des Stalles wird mittels Lüftungen mit Frischluft versorgt.
Die Futtertröge werden meistens mit Transportketten mehrmals täglich mit Futter gefüllt. Die Tränken sind in der Regel Wasserleitungen mit integriertem Tränkenippel, an denen den Hühnern permanent frisches Wasser angeboten wird.
Auch allen Haltungsformen gemein ist, dass die Hühner mit ca. 18 Lebenswochen, als Junghennen in den Legehennenstall eingestallt werden. Die Legereife erreichen sie zwischen der 20.-24. Woche, somit haben die Tiere Zeit sich an den neuen Stall und die Einrichtung zu gewöhnen. Die Haltungsdauer hängt meist von der Vermarktung der Eier ab und beträgt durchschnittlich etwa 15 Monate, kann aber gelegentlich auch deutlich länger sein.

Unterschiede ergeben sich jedoch zum einen bei der Fütterung. In der ökologischen Haltung wird mit rein ökologisch produzierten Futtermitteln gearbeitet, bei Freiland- und Bodenhaltung kommt konventionelles Futter zum Einsatz. Wobei sich die Rohstoffe, Getreide (Energieträger), Soja/Raps/Erbsen/…(Eiweißlieferanten), Kalk (Calcium für die Eischale) und Mineralfutter im Grunde nur in ihrer Produktion unterscheiden.
Der wesentlichere Unterschied in der Haltung liegt beim zusätzlich angebotenen Auslauf ins Freie. Bei Öko- und Freilandhaltung muss den Hühnern ein Mindestmaß einer definierten Fläche außerhalb des Stalles eingezäunt zur Verfügung stehen. In den meisten Fällen wird der Übergang vom Stall in die Freifläche durch einen sogenannten Kaltscharrraum bzw. Außenklimabereich gestaltet. Dieser ist eine überdachte feste Fläche, die den Tieren das Scharren und Picken bei jedem Wetter an der frischen Luft ermöglicht. Meist sind diese auch mit Stroh eingestreut und es sind Staubbäder aufgestellt.
So ein Außenklimabereich wird aber auch häufig mit der klassischen Bodenhaltung kombiniert.
Dadurch kann man Vorteile der Freilandhaltung wie Aufenthalt der Hühner im Außenbereich und somit Außenklima auch bei der Bodenhaltung nutzen, wobei das Risiko, Krankheiten von Wildvögeln in den Bestand einzutragen, auf ein Minimum reduziert wird.
Tägliche Arbeiten in der Legehennenhaltung sind in erster Linie die Tierbetreuung. Diese beinhaltet Kontrollgänge bei den Hühnern, ob Futter, Wasser, Einstreu, Beleuchtung, Lüftung und Einrichtung in Ordnung sind, wie der Zustand/Eindruck der Herde allgemein und bei einzelnen Tieren ist. Weiterhin werden bei den Kontrollgängen verlegte Eier eingesammelt, die die Hühner nicht in die dafür vorgesehenen Legenester abgelegt haben. Eine weitere Tätigkeit ist das Sortieren und Verpacken der Eier, dass auf vielen Betrieben selbst durchgeführt wird. Dies setzt jedoch eine eigene Packstelle voraus, die vom Landratsamt genehmigt und kontrolliert wird. Ansonsten werden die Eier zu anderen Packstellen geliefert, die dann die Verpackung und Sortierung vornehmen.