Mensch & Natur
Landwirte arbeiten nicht nur tagein tagaus in der Natur, sie sorgen auch für sie. So gehört beispielsweise auch die Flur- und Wegepflege zu ihren Aufgaben. Für den Schutz der Umwelt werden verschiedene Maßnahmen ergriffen.
Agrarumweltmaßnahmen
Auf den landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland werden zahlreiche sogenannte Agarumweltmaßnahmen durchgeführt. Diese werden in zwei Kategorien aufgeteilt: Das Kulturlandschaftsprogramm und der Vertragsnaturschutz.
Das Kulturlandschaftsprogramm umfasst Maßnahmen wie beispielsweise emissionsarme Wirtschaftsdüngerausbringung, die Anlage von Blühflächen oder Pufferstreifen an Äckern die an sensible Gebiete angrenzen.
Ziel der Pufferstreifen ist der Schutz von Gewässern und die Erosionsminderung. Im Landkreis Landshut wurden 2015 140 ha Gewässerrandstreifen angelegt. Bei einer angenommen durchschnittlichen Breite von 8m, kommt man so auf 175 km Gewässerrandstreifen im Landkreis Landshut. Hauptziel ist die Verminderung der Einträge von Nährstoffen und Pflanzenschutzmitteln in Oberflächengewässer. (Quelle: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landshut, 2015).
Deutschlandweit werden auf über einem Drittel der landwirtschaftlich genutzen Fläche Agrarumweltmaßnahmen praktiziert (Quelle: Situationsbericht DBV, 2015).
Gewässer
Pufferstreifen
Ackerfläche
Bodenerosion:
Erosion bedeutet Abschwemmung des Bodens von Ackerflächen aufgrund von Niederschlag und Wind. Es geht nicht nur wertvoller
Ackerboden verloren, es werden mit dem Boden auch Nährstoffe von den Flächen gespült.
Das beste Mittel gegen Bodenerosion ist und bleibt eine Bodenbedeckung auch während der Wintermonate.
So hat man in Deutschland mittlerweile erreicht, dass 81 % des Ackerlands im Winter eine solche Bodenbedeckung aufweisen (Quelle: Situationsbericht DBV, 2015). Neben Kulturen, die schon vor dem Winter ausgesät werden können, sind Zwischenfrüchte ein Mittel diese Bodenbedeckung auch auf Flächen zu erhalten, auf denen erst im Frühjahr Mais, Kartoffeln oder Zuckerrüben ausgesät werden. Positive Nebeneffekte der Zwischenfrüchte sind die Nährstoffspeicherung, außerdem der Aufbau von wertvollem Humus im Boden und die Förderung des Bodenlebens, da die Reste der Zwischenfrucht den Mikroorganismen und Regenwürmern als Nahrung dienen.
Gesellschaft
Nur wenn es ausreichend viele, gesunde und vielfältige Nahrungsmittel gibt, geht es der Gesellschaft und auch der Wirtschaft gut. Daher ist die heimische Landwirtschaft eine wichtige Säule unserer Gesellschaft. Ein Landwirt ernährt heute 145 Menschen, im Jahr 1980 waren es 47 und im Jahr 1949 nur zehn Menschen. Möglich wurde diese enorme Produktivitätssteigerung durch den technischen Fortschritt. (Situationsbericht DBV,2015/16).
Die bayerische Landwirtschaft erbrachte 2012 einen Produktionswert in Höhe von 10,4 Milliarden Euro.* An der gesamten landwirtschaftlichen Produktionskette hängen in Deutschland 4,5 Millionen Arbeitsplätze. (Quelle: Situationsbericht DBV, 2015/16). In Bayern sind in der Land- und Forstwirtschaft einschließlich Fischerei 152.390 Menschen erwerbstätig*
In Niederbayern sind 28.900 Personen in der Landwirtschaft erwerbstätig.*
Die landwirtschaftlich genutzte Fläche betrug 2013 in Bayern 3,14 Mio. ha. Dies entspricht 44,4 % der Gesamtfläche des Freistaats.*
Für das gesellschaftliche Leben im ländlichen Raum sind die Landwirte ein wichtiger Faktor. Viele von ihnen engagieren sich in Vereinen wie den freiwilligen Feuerwehren, als Gemeinderäte, sind aktiv in Sportvereinen oder Landjugenden.
*Quelle: Bayerischer Agrarbericht 14