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Sachliche Agrarpolitik statt Bauernmilliarde

Wie am 29. Janaur bekannt wurde, will die Bundesregierung die Auswirkungen der neuen Düngeverordnung (DüVO) mit einer Milliarde Euro, verteilt auf vier Jahre, ausgleichen. Absolut gesehen ist 1 Mrd. € viel Geld. Je Hektar gerechnet allerdings nur ca. 15 €, was bei den meisten Landwirten 500 – 900 € je Jahr für den gesamten Betrieb ausmachen dürfte. Durch Ertrags- und Qualitätsminderung erleiden aber die Bauern nach Expertenaussage schon bis zu 500 € je Hektar und Jahr an Verlust.

Wir wollen kein Geld, sondern faire Rahmenbedingungen auf wissenschaftlicher Basis. Wir sind Unternehmer und wollen nicht Almosenempfänger sein. Wir unterstützen den Grundwasserschutz, vor allem dort wo nachgewiesen ist, dass wirklich Handlungsbedarf ist, sollten sinnvolle und praktikabel Maßnahmen ergriffen werden.

Im Übrigen wird die erst angelaufenen Umsetzung der DüVO 2017 schon viel bewirken. Der Düngerabsatz ist in Deutschland im Gegensatz zum globalen Markt dadurch schon stark rückläufig. Man muss allerdings auch wegen des trägen Systems – unseren Boden – etwas Geduld haben, um die Verbesserung messen zu können. Eine weitere Verschärfung der DüVO wird der Umwelt nichts nützen und könnte eventuell sogar kontraproduktiv sein. Den Landwirten würde sie aber auf jeden Fall massiv schaden. Die Bauern wollen keine Zuweisungen aus Steuermitteln, sondern Fairness von Politik und Verbraucher, einen fairen Wettbewerb auf Augenhöhe und vor allem statt ideologischen politischen Geschacher, Anerkennung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Agrarpolitik.

Sollte die verschärfte DüVO wie geplant kommen, ist bei vielen Landwirten kein vernünftiges und nachhaltiges Wirtschaften mehr möglich. Als Folge wird sich ein erhöhter Strukturwandel bzw. das Aufgeben vieler weiterer landwirtschaftlicher Betriebe ergeben.

Nachhaltigkeit – damit auch das Überleben von Lebewesen wie den Regenwürmern ermöglicht wird – wollen die Landwirte weiterhin handeln, dies ist aber durch die Verschärfung der neuen Düngeverordnung nicht mehr möglich.